Von Azubis für Azubis – Neues Kooperationsprojekt am AKBK gestartet

Von Azubis für Azubis – Neues Kooperationsprojekt am AKBK gestartet

Nach dem erfolgreichen fünfjährigen Kooperationsprojekt im Münsteraner Allwetterzoo startet das Adolph-Kolping-Berufskolleg (AKBK) in diesem Schuljahr ein neues Kooperationsprojekt mit der Maler- und Lackiererinnung Münster, dem Unternehmen Brillux sowie dessen firmeneigener Nachwuchsinitiative „Deine Zukunft ist bunt“. Erstmals ist auch der Deutsche Hotel-und Gaststättenverband DEHOGA Westfalen e.V. mit von der Partie.
Entstanden ist die Idee im vergangenen Jahr beim Abschluss des „Zoo-Projektes“, welches die auszubildenden Malerinnen des AKBK mit dem Allwetterzoo, der Maler- und Lackierinnung Münster und der Firma Brillux umsetzen konnten. Bei dessen feierlicher Abschlussveranstaltung verwöhnten unter anderem auszubildende Köche des AKBK die Gäste mit im Unterricht erstelltem Fingerfood.  Renate Dölling, die Geschäftsführerin des DEHOGA, war von dieser Aktion so begeistert, dass sie Christian Hilbk von der Maler- und Lackierinnung und dem AKBK eine Fortsetzung dieser Kooperation vorschlug, denn viele Auszubildende besuchen täglich die gleiche Schule und trotzdem erfahren sie kaum etwas über die Gewerke ihrer Mitschülerinnen. Hier wäre ein Blick über den Tellerrand geeignet,  gegenseitige Anerkennung und Verständnis der Mitschülerinnen zu fördern. Und so entstand die neue Idee einer berufsübergreifenden Kooperation „von Azubis für Azubis“ , in der die auszubildenden Malerinnen die Schulungsräume ihrer „Kolleginnen“, den Köche-Azubis, malerisch gestalten könnten, und die Köchinnen ihrerseits beweisen, was in ihnen steckt, und den fleißigen Gästen ein paar leckere und kreative Ergebnisse ihres Praxisunterrichts aus der schuleigenen Küche servieren würden.
Die Aktion „Von Azubis für Azubis“ wäre fest im Fachunterricht der beteiligten Auszubildenden integriert, damit dabei eine praktische Umsetzung der jeweiligen Lerninhalte stattfinden kann.
Mit dieser Grundidee stieß Frau Dölling bei allen Beteiligten auf offene Ohren, denn sowohl die beteiligten Schülerinnen und Lehrerinnen als auch die Maler- und Lackierinnung und die Firma Brillux zeigten sich begeistert.
Am AKBK ging dann alles ganz schnell: Unter der Anleitung des ehemaligen Abteilungsleiters für Farbtechnik und Raumgestaltung Herrn Gericke und Stephanie Hugenroth, der Leiterin der Köche-Abteilung, wurden zunächst die organisatorischen Fragen geklärt, um das Projekt vorzubereiten und zeitlich abzustimmen. Die im Rahmen des Zoo-Projektes gewachsene enge Verbindung zur Firma Brillux sorgt dabei erneut für die gesicherte Versorgung mit den benötigten Materialien.
Anschließend gingen die auszubildenden Malerinnen das Projekt professionell an: Nach einem Briefing kam es zu einem ersten Besuch auf der „Baustelle“, den Schulungsräumen der Köche-Azubis. Dort ermittelten die Malerinnen die Kundenwünsche, prüften die Untergründe, nahmen Raummaße auf und überlegten sich erste Farb- und Gestaltungsideen. Spiegelbildlich zu den Arbeitsprozessen in der betrieblichen Realität mussten technische Fragen bearbeitet und gelöst, sowie Kundenvorstellungen analysiert und kreativ entwickelt werden.
Danach stand die Projektpräsentation mit den Entwürfen und Vorschlägen der angehenden Malerinnen an, bei der sie entsprechend den Kundenwünschen Vorschläge für die Gestaltung der Räumlichkeiten vorstellten und dabei natürlich Bezug auf den Kochberuf und seinen typischen Tätigkeiten nehmen. Anfang Mai startete die praktische Anwendungsphase des Kooperationsprojektes, bei dem nicht nur die beruflichen Fähigkeiten, sondern auch die Motivation für zwei sehr schöne handwerkliche Berufe gestärkt und bald auch öffentlich präsentiert werden können. Möglicherweise weckt dieses einzigartige Kooperationsprojekt auch das Interesse von beruflich noch unentschlossenen oder unversorgten Schülerinnen und es lassen sich damit – als ein erwünschter Nebeneffekt – auch noch neue Fachkräfte für diese attraktiven Berufe gewinnen.

Text: Stephanie Hugenroth, Ingo Gericke und Werner Grundhoff
Fotos: Stephanie Hugenroth und Andrea Jebsen