„Rares für Bares“ – Bundesministerium zeichnet Upcycling-Projekt des AKBK aus

„Rares für Bares“ – Bundesministerium zeichnet Upcycling-Projekt des AKBK aus

Im Durchschnitt besitzt jeder Westeuropäer etwa 10.000 Gegenstände, wovon nur wenige wirklich wichtig sind und regelmäßig gebraucht werden. Viele dieser Dinge erscheinen eher überflüssig, liegen ungenutzt in Kellern und Schubladen oder sind sogar eine Belastung und werden einfach weggeworfen.
Angelehnt an das populäre ZDF-Fernsehformat „Bares für Rares“ konzipierten die Klassen der Fachoberschule für Gestaltung (FOS12 und 13) des Adolph-Kolping-Berufskollegs im Rahmen des Schulwettbewerbs „Eine Welt für alle“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (https://www.eineweltfueralle.de) einen Verkaufsautomaten: Unter dem Label „Rares für Bares“ sollten interessierte VerbraucherInnen an einem ehemaligem Condomautomaten nach dem Einwurf von zwei Euro nun liebevoll verpackte, gebrauchte Dinge, Kuriositäten, längst Vergessenes, Interessantes oder Seltenes „ziehen“. Die Besonderheit bei der innovativen Verkaufsidee war es, dass man nicht sieht, welcher Inhalt zu erwarten ist. Somit ist die kleine Schachtel aus Graukarton, die der Automat nach dem Münzeinwurf ausgibt, jedes Mal eine überraschende „Wundertüte“. Damit ist auch der Upcycling-Gedanke verbunden, dass die ErwerberInnen eine neue Verwendung für das erworbene Produkt haben.
Diese Idee fand bei den Veranstaltern des Schulwettbewerbs „Eine Welt für alle“ so hohe Anerkennung, dass sie schließlich mit dem 4. Platz ausgezeichnet wurde.
Für die Bestückung des Automaten, sammelten die SchülerInnen der beteiligten Klassen Dinge, die zwar einen Gebrauchswert haben, jedoch nicht mehr individuell benötigt werden, zu „schade“ zur Entsorgung und zu aufwändig zum Verkauf im Internet sind. Um diese Dinge im Kreislauf des Gebrauchs zu halten und aufzuwerten, recherchierten die SchülerInnen Informationen zu ihren Gegenständen und gestalteten kunstvolle Leporellos mit Informationen und Geschichten, die sie den Produkten beilegten.
Mit Blick auf das Prinzip des „think global – act local“ soll der Verkaufserlös der Aktion zugunsten von nachhaltigen Entwicklungshilfe- und humanitären Projekten gespendet werden: Inzwischen sind 400 Euro zusammengekommen, die an die Aktion „kleiner Prinz“ e.V. für Kinder gespendet werden, die durch den Krieg der Ukraine in Not geraten sind. Das Projekt leistet somit sowohl einen Beitrag zum finanziellen Ausgleichstransfer als auch zur Ressourcen schonenden Zweit- bzw. Weiterverwendung von Produkten.
 
Die Projektergebnisse entstanden im handlungsorientierten Unterricht in den Fächern Produktdesign in der Klasse 13 und Gestaltungstechnik in der Klasse 12 der Fachoberschulen für Gestaltung (FOS) unter der Leitung von Frau Hogrebe und Herrn Loy. Die beteiligten Lerngruppen FG13A, FG13B und FOS12 bestehen aus insgesamt 38 SchülerInnen im Alter von 19 bis 22 Jahren. Diese jeweils einjährigen Bildungsgänge enden mit dem Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife (FOS13) bzw. der Fachhochschulreife (FOS12).
In dem Kooperationsprojekt bearbeiteten die Klassen der FG13A und FG13B konzeptionell den Wettbewerbsteil „Innovationen leben“ aus der Perspektive des Faches Produktdesign, die Klasse FOS12 aus der Perspektive des Faches Gestaltungstechnik.
 
Text und Fotos: Thomas Loy