„La dolce Vita“ und Selbstverpflegung – Studienfahrt der HBMK nach Rom

„La dolce Vita“ und Selbstverpflegung – Studienfahrt der HBMK nach Rom

Ende Oktober 2019 fand die Studienfahrt der Klasse GT17E der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation des Adolph-Kolping-Berufskollegs nach Rom statt.
Sechs Tage lang hatte die Klasse Gelegenheit die wundervolle „ewige Stadt“ zu erkunden. Der Schüler Jannis van Dornick schildert seine Erfahrungen in dem folgenden Beitrag:
„Unsere Studienfahrt nach Rom begann mit einer über 20-stündigen Nachtfahrt im Reisebus, die sich trotz aller vorherigen Bedenken als äußerst erholsam erwies. Dazu trugen auch unsere Busfahrer Olli und Dani vom Oelder Unternehmen David-Reisen bei, die alles dafür taten, dass wir uns von Anfang an wohl fühlen konnten.

Untergebracht waren wir auf der Campinganlage „City of Roma“ ganz in der Nähe des Vatikans in Bungalows mit bis zu vier Personen, in denen wir uns selbstständig organisieren konnten. Das Frühstück nahmen wir im großen Speisesaal des Campingplatzes ein, abends kochten wir dann aber selber. Dafür hatten wir Gelegenheit im gegenüberliegenden Supermarkt „Panorama“ alle gewünschten Lebensmittel einzukaufen und uns ausgiebig der italienischen Küche zu widmen.

Unsere Klasse hatte für diese Studienfahrt die Aufgabe in Filmteams eine unterhaltsame TV-Dokumentation der von uns besuchten Orte zu produzieren. Dafür haben wir in der Vorbereitung der Reise das jeweilige Gruppenthema bereits schriftlich ausgearbeitet und diese Texte als Audio-Dateien eingesprochen und zu einem Audio-Guide zusammengefasst, den dann alle Schüler während der Fahrt und vor den Besuchen der Sehenswürdigkeiten nutzen konnten.

Da in Rom wichtige Monumente und Plätze zum Glück ziemlich nah beieinander liegen, konnten wir nach unserem U-Bahn-Transfer in die Stadt viele Strecken zu Fuß zurücklegen. Der erste Programmpunkt war der Besuch des Kolosseums, wo wir dann Zeit hatten unsere Filmaufnahmen zu machen und uns selbständig umsehen konnten. Neben der beeindruckenden Arena interessierten uns vor allem die Modelle und Präsentationen, die uns einen lebhaften Eindruck der „aktiven“ Zeit dieses Monuments vermittelten. Von da aus führte unser Weg in das Studentenviertel „Monti“, das uns etwas abseits vom Touristenstrom Gelegenheit für einen günstigen Mittagstisch bot. Außerdem konnten wir auch durch die Gassen bummeln und einige interessante Second-Hand-Shops besuchen. Anschließend waren wir dann noch am Trevi Brunnen, der auch Drehort von Frederico Fellinis „La dolce vita“ war. Von dort ging es dann über die glamouröse Via del Corso zur Piazza del Popolo mit dem berühmten Obelisken, den der Kaiser Augustus aus Ägypten hierher schaffen ließ. Im romantischen Sonnenuntergang sind wir dann über den Pincio zur Piazza di Spagna mit der Spanischen Treppe gewandert.

Am zweiten Tag stand der Besuch des beeindruckenden Pantheons mit seiner sagenhaften Kuppel und der Piazza Navona an, wo dann die Filmteams „Brunnen“ und „Plätze“ aktiv wurden. Anschließend haben wir dann auf der Ponte Sant‘ Angelo den Tiber überquert, um die Engelsburg zu besichtigen und einiges über die Geschichte dieses Monuments zu erfahren. Als Schlusspunkt und auch Höhepunkt dieses Tages stand dann noch der Besuch des Petersdoms auf dem Plan. Dort hatten wir zwei Stunden Zeit uns umzusehen und von der Kuppel aus einen wundervollen Ausblick über die Stadt im Sonnenuntergang zu genießen.

Am dritten Tag stand für uns Film-Fans der Besuch der bekannten Filmstadt Roms an – der Cinecitta. Dort durften wir an einer interessanten deutschsprachigen Führung teilnehmen, die uns hinter die Kulissen einiger berühmter Fernsehserien und Filme wie „Gangs of New York“ führte. Anschließend stärkten wir uns bei einem Picknick und besuchten das Cinecitta-Museum. Am letzten Tag haben wir unsere Bungalows geräumt und unsere Sachen im Bus verladen. Unser letzter Ausflug führte uns dann mit einem Stadtbus zur Ostia Antica, eine alte Hafenstadt vor Rom, welche schon lange in Ruinen liegt. Auch dort hatten wir eine deutschsprachige Führung, auf welcher wir interessante Einblicke in das Leben der antiken Römer bekamen. Nach der Führung sind wir mit dem Bus zum Strand von Ostia gefahren, wo wir noch ein letztes Mal entspannen konnten, bevor es dann auf die lange Heimfahrt gehen sollte. Ein besonderes Merkmal unserer Studienfahrt war, dass sie offiziell als „Inklusionsfahrt“ konzipiert war. Unserem Mitschüler Leon, der im Rollstuhl sitzt, war es wichtig auch in Italien möglichst selbstständig an allen Ausflügen und Aktivitäten teilnehmen zu können.

Es war eine ganz besondere Erfahrung für uns die Stadt Rom auch aus Leons Perspektive zu erleben, was keineswegs immer ein Vergnügen war. Oft gab es keine Möglichkeit die U-Bahn zu benutzen, da es keinen Treppenlift gab oder dieser nicht funktionierte. Dies erforderte viel Improvisationstalent von unseren Begleitlehrern Frau Richter, Herrn Hermes und Herrn Grundhoff, die das aber immer tadellos meisterten. Dabei wurden sie von dem Sozialarbeiter Jannik Kuhlmann unterstützt, der als Begleitperson für Leon mitgefahren ist. Ab und zu halfen uns aber auch nette Römer/innen. Insgesamt sind wir uns nach diesem Trip alle einig: Das war eine richtig geile Reise! Nun sind wir alle noch mit der Postproduktion unserer TV-Dokumentation beschäftigt, damit wir unseren Mitschülern und Familien einen Eindruck von dieser bunten und lebendigen Stadt vermitteln können.“

Text: Jannis von Dornick (Klasse GT17E) und Werner Grundhoff