Holzhaltig, holzfrei und baumfrei – Papierseminar der AKBK-MediengestalterInnen

Holzhaltig, holzfrei und baumfrei – Papierseminar der AKBK-MediengestalterInnen

Die SchülerInnen der Klasse MG22B (Mediengestalter für Digital- und Printmedien) am Adolph-Kolping-Berufskolleg hatten am Montag, 5. Juni 2023 Herrn Kappl, Papierberater des Papiergroßhändlers Freytag & Petersen/igepa, zu Gast, um mit ihm in den Lernsituationen „Gestaltung einer Geschäftskarte für einen Mitschüler” (LF 2) und „Buchworkflow“ (LF 3) Fragen zum Thema Papier aus erster Hand zu klären.

Herrn Kappls Job ist es, für sein Unternehmen Werbeagenturen und Papierkunden über Einsatzmöglichkeiten der vielen Papiersorten zu beraten, denn die Wahl des Bedruckstoffes Papier spielt im Gestaltungsprozess eine große Rolle. Dabei geht es nicht nur um die gute Bildreproduktion eines Papiers, sondern auch um ein sinnliches Erlebnis. Papier fühlt sich rau oder glatt an, es knistert hell oder tief und viele Papiere unterscheiden sich auch vom Geruch.

Neben der Papierproduktion in der Papiermaschine mit unterschiedlichen Rohstoffen war das Thema des Vortrags auch die Nachhaltigkeit von Papier. Herr Kappl führte aus, dass der Wald in Deutschland aufgrund der Papierindustrie wächst und der Wasserverbrauch im Gegensatz zu anderen Land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen gering ist. Für ein Kilogramm Kakao werden beispielsweise 27000 l Wasser benötigt. Für ein Kilogramm Papier sind es nur 10 l.

Die Schüler waren erstaunt, dass neben holzhaltigen und holzfreien Papieren auch baumfreies Papier für die Produktion von Kopierpapier benutzt wird. Die Begriffe sind verwirrend. Holzfreie Papiere bestehen auch aus Holz. Chemisch wird ihnen das Lignin entzogen, so dass diese Papiere danach aus reinem Zellstoff bestehen. Ganz neu sind Papiere wie die baumfreie Sorte Calima, die nicht aus Holz, sondern aus Abfällen der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr hergestellt werden. Dieser schnell nachwachsende Rohstoff braucht zum Wachsen 9 Monate. Ein Baum braucht hingegen 9 Jahre, bis er für die Papierherstellung genutzt werden kann.

Am Anschluss an den informativen Vortrag konnten die auszubildenden MediengestalterInnen und ihre Klassenlehrerin Frau Schulte noch Tipps und Empfehlungen für die Papierwahl bekommen, die für die in den Lernsituationen genutzten Papiere wichtig sind.

Text und Bild: Michael Mikus